Dracula ist mindestens genauso groß wie der Vampir-Mythos selbst. Bram Stokers Interpretation des dunklen Grafen, das Drama um Jonathan Harker und seine Verlobte Mina, die versuchen sich seinem Bann zu entziehen, und der Vampirjäger Professor van Helsing sind der Stoff aus dem Legenden sind. Frank Wildhorns Dracula - Das Musical – mit einem Libretto von Don Black und Christopher Hampton – spinnt diese weiter. Mehr als nur die Stationen einer immer riskanter werdenden Verfolgungsjagd, erforscht es die großen Gefühlswelten seiner geplagten Charaktere. Es ist eine klassische Good vs. Evil Story, die nicht nur im Kontext, sondern auch im Protagonisten selbst ausgetragen wird: In dieser Liebesgeschichte zwischen Vampir und seiner Beute, ist Dracula gleichzeitig romantischer Held und Bösewicht. Ihr blutgetränktes Herz sind die Songs, die diese Live-Aufnahme ausmachen.
Nach Produktionen in Kalifornien, am Broadway, und in Graz - wo das Ensemble 2007 auf CD verewigt wurde - treiben die Vampire nun in der Ulmer Wilhelmsburg ihr Unwesen. Es ist eine fantastische Kulisse, deren Fertigstellung nur fünfzig Jahre vor der Veröffentlichung von Bram Stokers Kultroman verzeichnet wurde. Für einen Sommer - und diesen neuen Konzertmitschnitt, der Tote wieder auferstehen lässt - erwacht auch sie zum Leben: ein fester Bestandteil dieses Epos aus Silberkugeln, Liebesschwüren und Blutdurst. So wird eine DVD zur Zeit Maschine: Der Innenhof der Burg wird zum viktorianischen London und sagenumwobenen Transsylvanien, schwarze, über die gesamte Bühne gespannte, Tücher zu Boten tödlicher Gefahr, und roter Nebel zu allgegenwärtigem Blut.
Das Philharmonische Orchester der Stadt Ulm ist nicht immer sichtbar, aber unumstrittener, zeitgenössischer Partner der in aufwendig-historischen Kostümen gekleideten Protagonisten; während der Opernchor, der das freigelegte Rückgrat der Solisten bildet, im Prolog und zum Finale des Stückes Stimme unzähliger verlorener Seelen wird. In der originalen Übersetzung von Roman Hinze - die schon von der Uraufführung in St Gallen bekannt ist, sich von der Grazer Inszenierung aber maßgeblich unterscheidet - konzentriert sich diese Version der Legende also in jeder Hinsicht auf die großen - immer musikalischen - Gefühlsausbrüche, die Wildhorns Werk zelebriert.
Mit Thomas Borchert als Ur-Vampir des Musicals (für ihn gehen dieser Show immerhin nicht nur die Erstbesetzung dieses Graf Dracula, sondern diverse Engagements als Tanz der Vampire’s Graf von Krolock voraus), Patrick Stanke (Artus Excalibur, Casanova, Musical Tenors) als Abraham van Helsing und Alexandra-Yoana Alexandrova als Mina wird Whitby Bay und Blut, Nosferatu und die Flamme, die für Freiheit brennt, zum Leben erweckt, und vampir-isch unsterblich zur DVD gebissen.
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